Jugendweihe: Alle Infos zum Fest

Jugendweihe

Jugendweihe: Warum feiert man Jugendweihe bzw. Jugendfeier, wie feiert man, in welchem Alter findet sie statt und was kann man schenken? Wenn Du Infos zur Jugendweihe suchst bist Du hier richtig. Die Jugendweihe wird traditionell vor allem in Ostdeutschland gefeiert, wo ca. 40 % der Jugendlichen daran teilnehmen. Sie findet aber auch in anderen Regionen statt.

Infos auf einen Blick:
– Findet zwischen März & Juni statt
– Wird oft von Vereinen organisiert
– Jugendliche feiern den Eintritt ins Erwachsenenalter
– Sie sind dabei zwischen 13 und 15 Jahre alt
– Die Jugendweihe ist konfessionslos

Warum wird die Jugendweihe gefeiert?

Die Jugendweihe markiert den Anfang des Erwachsenwerdens und ist vor allem in Ostdeutschland beliebt, da sie dort ihren Ursprung hat. Das Ritual ist aber kein Überbleibsel aus der DDR, denn es existiert bereits seit mehr als 150 Jahren. Während der Übergang zum Erwachsen Werden in der evangelischen Kirche mit der Konfirmation mitgefeiert wird, bei den Juden mit der Bar- oder Bat Mitzwa und in der katholischen Kirche mit der Kommunion, kann man die Jugendweihe auch feiern, ohne einer Konfession anzugehören.

Die DDR hat die Bedeutung der Jugendweihe verändert, so wurde es eine Art Bekenntnis zum Sozialismus. Während die Jugendlichen bei der DDR ein Gelöbnis abgegeben haben und in die sozialistische Gesellschaft aufgenommen wurden, werden sie damit heutzutage nicht mehr Teil einer bestimmten Gruppe. Es ist schlicht eine Feier, bei der die Jugendlichen feiern, dass sie nun ein Stück weit mehr erwachsen sind. Es symbolisiert den Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen. Neben der Tradition, die die Jugendweihe in vielen Familien hat, entscheiden sich auch viele Jugendliche für dieses Ritual, weil es unverbindlich ist. Anders als bei den Feiern mit kirchlichem Hintergrund bestätigt man dabei nicht die Aufnahme zu einer Institution bzw. der Kirche.

Wie ist der Ablauf einer Jugendweihe

Jugendweihen werden im Zeitraum von März bis Juni veranstaltet. Die Jugendweihe besteht meist aus einer Vorbereitungszeit, in der es Freizeit- und Bildungsangebote gibt, und einem Festakt. Es gibt verschiedene Veranstalter die Jugendweihefeiern organisieren. Über deren Website kann man sich für die Feier anmelden. Der größte ist der Verein „Jugendweihe Deutschland“, der viele weitere Landesverbände hat.

Manche feiern die Jugendweihe im Freundeskreis oder Klassenverband, manche in einer größeren Gruppe. Bei vielen Jugendfeiern gibt es ein buntes Programm mit Musik, Show und festlichen Worten. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, das Fest aktiv mitzugestalten, so können sie z.B. auswählen, wer eingeladen wird oder legen die Sitzordnung an den Tischen fest. Viele tragen zu diesem Anlass zum ersten Mal Abendgarderobe oder trinken Alkohol. Es soll etwas Besonderes für sie sein.

Beim Fest erhalten die Jugendlichen eine Urkunde (oder ein Buch über das Erwachsenwerden), danach wird normalerweise privat weitergefeiert und man geht zum Beispiel mit den Familienangehörigen in eine Gaststätte. Einen Dresscode gibt es nicht, allerdings ist festliche Kleidung empfohlen, d.h. Anzüge oder auch etwas legerer eine schwarze Jeans mit einem Hemd oder einer Bluse oder ein Kleid.

Was schenkt man zur Jugendfeier?

Bei den Jugendlichen besonders beliebt sind natürlich Geldgeschenke. Im Internet findet man einige kreative Ideen, bei denen man das Geld nicht nur in eine Karte legt. Aber natürlich kann man auch viele andere Dinge schenken. Hier sind ein paar Ideen:

  • Geld
  • Erlebnisse (Bogenschießen, Bunjeejumping, Lasertag, Bodyflying)
  • Wellnesstag
  • Kleidung (z.B. das Kleid oder der Anzug für die Feier)
  • Reisegutschein
  • Fotoalbum

Neben den Geschenken wird auch eine Karte überreicht, auf die Jugendweihe Sprüche geschrieben sind. Das sind zum Beispiel Lebensweisheiten, Sprüche, Zitate oder Gedichte. Oft sollen sie wichtige Werte vermitteln. Auch Wünsche für die Zukunft sind beliebt.

Geschichte der Jugendweihe

Woher kommt es eigentlich, dass Jugendweihe gefeiert wird und warum ist sie vor allem in Ostdeutschland so präsent? Die ersten Jugendweihen fanden bereits in den 1850er Jahren statt. Sie entstanden in freireligiösen Gemeinden. Die Jugendweihe ist also nicht, wie oft angenommen, ein Überbleibsel aus der DDR. Jedoch hat diese Zeit das Ritual stark geprägt. Im Jahr 1954 wurde die Feier nämlich ein „Bekenntnis zum Sozialismus„. Die Achtklässler wurden damals auf von der SED (Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands) auf den Sozialismus eingeschworen. Wer nicht mitmachte, dem drohten viele Nachteile. Nach dem Ende der DDR hielt sich der Brauch und Vereine übernahmen die Organisation des Festes.

Es markiert den Eintritt ins Erwachsenenalter. In der DDR nutzte die SED die Tradition dazu, die Achtklässler auf den Sozialismus des Arbeiter- und Bauernstaats einzuschwören. Wer nicht mitmachte, dem drohten massive Nachteile. Schon 5 Jahre später nahmen 80 % der Jugendlichen daran teil. Es wurde zu einem kleinbürgerlichen Fest und so hielt sich der Brauch auch über die Wende hinaus. Vereine übernahmen dann die Organisation des Festes, als DDR-Überbleibsel wird er daher heute vor allem in Ostdeutschland gefeiert.

Über eine lange Zeit nahm eine große Zahl von Jugendlichen an der Jugendweihe teil, fast 100.000 Heranwachsende. Seit 2003 sinkt die Zahl jedoch stark, so haben 2009 nur 25.000 Jugendliche daran teilgenommen. Mittlerweile gibt es wieder einen Aufwärtstrend, so gab es 2019 rund 33.050 TeilnehmerInnen.